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Wir nehmen Stellung

Im Namen des Ensembles der Schnittchensitzung und des Vereins „Die Schnittchensitzung – Karneval und mehr“ möchten wir aus aktuellem Anlass ganz unkarnevalistisch ein paar Worte an euch richten:

Die Ereignisse in der Silvesternacht in Köln und in anderen Städten haben uns irritiert, bestürzt, wütend gemacht. Eine große Anzahl von Frauen sind Opfer sexualisierter Übergriffe von Männern geworden. Diesen Mädchen und Frauen bekunden wir unsere Solidarität und unser Mitgefühl. Wir sind nach wie vor fassungslos über das Ausmaß an Gewalt.

Wir wollen nicht pauschalisieren. Wir wissen, dass die Täter nur einen kleinen Teil der hier lebenden Migranten und neu angekommenen Flüchtlingen darstellen. Und wir freuen uns über die Solidaritätsaktionen von syrische, tunesischen und anderen Männern, denen es wichtig war zu sagen, dass sie die Übergriffe der Silvesternacht abscheulich finden. 

Wir wollen auch nicht relativieren. Die Täter haben uns gezeigt, dass sie Frauen verachten, sie verletzen und aus dem öffentlichen Raum zurückdrängen wollen. Wir möchten eine Diskussion darüber, wie wir dieser Entwicklung Einhalt gebieten können. Frauen haben sich in den letzten Jahrzehnten vieles erkämpft. Wir sind nicht bereit, dahinter zurück zu fallen, auch nicht im Namen einer anderen Kultur oder Religion.

Der derzeit stattfindende Diskurs über Sexismus und Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist notwendig. Es darf nicht in Vergessenheit geraten: Gestohlene Handys lassen sich leicht ersetzen, mit traumatischen Erlebnissen haben Frauen ihr Leben lang umzugehen. Sicherheit und Freiheit von Mädchen und Frauen vor Gewalt und sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum und im privaten Umfeld waren auch vor der Neujahrsnacht nicht gegeben. Wir wünschen uns, dass endlich das Sexualstrafrecht novelliert wird, wie es Frauen seit langem fordern. Wir wünschen uns, dass das sogenannte „Begrabschen“ künftig ein Straftatbestand darstellt. Wir wollen, dass bei sexueller Gewalt im Gesetz endlich das Prinzip „Nein heißt Nein“ gilt.

Wir wünschen uns, dass die Menschen, die sich mit Aktionen gegen rechts engagieren, sich mit den Frauen solidarisieren. „Arsch huh“ gegen Sexismus wäre eine tolle Initiative.

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Wir wollen uns weder unseren Raum nehmen lassen noch unseren Spaß am Feiern!
Darum wünschen wir uns und euch nun eine wunderschöne Schnittchensitzung!

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